Was bedeuten Yin und Yang?



                                                                                                                                                         


Yin und Yang entstammen aus der chinesischen Philosophie, genauer gesagt dem Taoismus.

Die genaue Definition dieser beiden Begriffe ist es etwas schwierig, denn je nach Übersetzung und Deutung gibt es abweichende Erklärungen.


Du kannst dir die beiden gegensätzliche Begriffe etwa wie folgt vorstellen:


Yang beschreibt den aktiven, bewegten, feurigen Aspekt aller Dinge und Yin den passiven, ruhenden, strukturgebenden Aspekt der Dinge.


Yin und Yang bedingen sich gegenseitig, etwa vergleichbar mit Licht und Schatten, eins kann nicht ohne das andere sein. In allem Yang ist Yin enthalten und umgedreht.


Und auch jeder Mensch besitzt in seinem Körper und in seinem Wesen Yin- und einen Yang-Anteile.


Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bleibt die Gesundheit des Menschen nur erhalten, wenn sich Yin und Yang im Gleichgewicht befinden und die Energie (Chi) im Körper ungehindert fließen kann.


Unser moderner, schnelllebiger Alltag ist allerdings meist geprägt von Ziel- und Leistungsorientierung, wird also sehr von Yang dominiert.


Bei permanentem Yang-Überschuss können Körper und Geist niemals zur Ruhe kommen: Stress entsteht und macht krank.


Yin-Yoga setzt bei diesem Punkt an, um dich wieder in Balance zu bringen.




Was ist das Besondere an Yin-Yoga?


Die einzelnen Yin-Yoga-Posen werden lange gehalten (mind. 1-5 Minuten), um körperlich und geistig tief in eine Haltung zu finden.

Dieses lange Halten von Dehnübungen ist gleichzeitig auch ein Faszientraining.


Unterstützend findest du in Yin-Yoga-Stunden Pranayama-Übungen (Atemübungen) und Meditation (inneres Zur-Ruhe-kommen mit Fokus auf den gegenwärtigen Moment).


Yin-Yoga gibt es als reine Yin-Yoga-Stunden oder auch als Bestandteil anderer Yoga-Kurse.



Was solltest du beim Yin-Yoga-Üben beachten?


  • Gehe nur bis ca. 60 % deiner maximal empfundenen Dehnfähigkeit in eine Asana (Haltung) hinein.

  • Verwende Hilfsmittel wie Böcke, Decken und Yogabolster, um deinen Körper abzustützen und zu polstern.

  • Wenn du deine Yin-Haltung gefunden hast, verweile in ihr für 1-5 Minuten, ohne etwas daran zu verändern (am besten mit Timer – das Gefühl trügt).

  • Steigere die Verweildauer in den einzelnen Übungen langsam.

  • Beobachte dabei deinen Atem, deinen Körper, deine innere Haltung.

  • Löse die Haltung ganz achtsam auf und spüre mindestens eine Minute nach: Wie fühlt sich dein Körper an? Spürst du ein innerliches Pulsieren? Welche mentalen Empfindungen nimmst du wahr?


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Ist Yin-Yoga langweilig?


Fällt es dir schwer, lange ohne Aufgabe in einer Yoga-Haltung zu bleiben?


Je schwerer dir die scheinbare Inaktivität fällt, desto mehr brauchst du diese, um Stress abbauen zu können.


Ohne Aufgabe bist du beim Yin-Yoga übrigens nicht, denn du sollst in den Haltungen deinen Atem und Körper beobachten und deinen inneren Zustand wahrnehmen.

Vielleicht brauchst du auch für dich ein paar Anläufe, bis du den entspannenden Aspekt dieser Yoga-Form gefunden hast und diese meditative Art des Yoga-Übens genießen kannst.



Wie wirkt Yin-Yoga?


Das parasympathische Nervensystem, was für deine Entspannung zuständig ist, wird durch das ruhige Üben und Atmen aktiviert:

    • deine Herzfrequenz sinkt

    • deine Atem-Frequenz sinkt

    • der Muskeltonus (muskuläre Anspannung) sinkt

    • Stress wird abgebaut


Yin-Yoga eignet sich daher auch optimal, um abends vorm Einschlafen zur Ruhe zu kommen und abschalten zu können.